„Atomkraftwerke sind weiter nichts als in Beton gegossene Atombomben!“

Seit dem Horror von Fukushima und Tschernobyl muss das uns allen klar sein„, sagte der Kinderarzt Alex Rosen (IPPNW) in seiner großartigen Rede auf der Kazaguruma-Kundgebung 2024 (siehe auch das Youtube-Video unten).

Die japanische Gruppe „Sayonara Nukes Berlin“ erinnert jedes Jahr an den Super-GAU von Fukushima. Vor dem Brandenburger Tor in diesem Jahr 2024 lautete das Motto: Nein zu global wachsenden radioaktiven Müllbergen – keine „Ent-SORGUNG“ ist möglich!

  • Was heißt es, den Atommüll für eine Million Jahre sicher zu lagern?
  • An Entscheidungsprozessen können sich die Bürger kaum beteiligen. Es herrscht Intransparenz.

2023 hat Japan trotz massiver Proteste begonnen, radioaktiv verseuchtes Wasser aus dem havarierten Atomkraftwerk Fukushima Daiichi ins Meer abzuleiten. Abgetragene radioaktive Erde soll „recycelt“ werden.

Japan ist aber nicht das einzige Land, das den Atommüll, der sich tagtäglich anhäuft, verschwinden lassen will. Von Wiederaufbereitungsanlagen in La Hague und in Sellafield werden jeden Tag rund zehn Millionen Liter radioaktive Abwässer ins Meer abgepumpt. Radioaktive Gase gelangen in die Atmosphäre. Bei uns in Deutschland werden mehr als 95 Prozent der Abrissmaterialien stillgelegter Atomkraftwerke, obwohl radioaktiv belastet, „freigemessen“ und auf normalen Hausmülldeponien abgelagert sowie zur Weiterverwendung in die Umwelt freigesetzt.

Laut der Bundesgesellschaft für Endlagerung erwartet man bis 2080 rund 10.500 Tonnen hochradioaktiver Abfälle aus Brennelementen. In der Schachtanlage Asse II befinden sich noch immer über 125.000 Fässer radioaktive Abfälle in einem desaströsen Zustand. In Gorleben, das nicht mehr als Standort für ein Endlager gilt, befinden sich über 100 Castorbehälter in einer oberirdischen Halle, die nicht für diesen Zweck gebaut ist.

Kerntechnologie rettet weder das Klima noch die Welt, sondern das Gegenteil ist der Fall, da sie für viele Generationen ein gefährliches Erbe hinterlässt. Die einzige sichere und klimagerechte Lösung heißt, so schnell und konsequent wie möglich grüne Energie in der ganzen Welt auszubauen.

Deshalb fordern wir gemeinsam:

  • einen weltweiten Ausstieg aus der unverantwortlichen Atomenergie
  • sofortige Stilllegung der Atomanlagen in Lingen und Gronau
  • keine Einstufung der Atomenergie als nachhaltige Energieerzeugung und die Streichung von Nuklear aus der EU-Taxonomie
  • EURATOM-Vertrag kündigen
  • Deutschland und Japan sollen endlich dem Atomwaffenverbotsvertrag beitreten
  • Ein Ende der Wiedereinstiegs-Debatte in Deutschland
  • Stoppt die Einleitung von radioaktivem Wasser ins Meer, egal ob in Fukushima oder anderswo!

Quellen: Text des Aufrufs zur Kazagurumademo 2024
Titelbild unter Verwendung des Plakats der Kazamagurademo (2023), von uns etwas ins Zeitlose geändert
Fotos der Kazamagurademo 2024 von Klaus Ihlau (Berliner Mahnwache für das Verbot der Atomwaffen)



„Sayonara Nukes Berlin“ veranstaltet die Kazaguruma-Demo zum Jahrestag von Fukushima am 11.3. jedes Jahr
zusammen mit: IPPNW, Greenpeace, Naturfreunde Berlin, Anti-Atom-Büro Berlin, Korea-Forum und viele mehr

und mit zahlreichen künstlerischen Beiträgen!

Videos:

2015, da die Erinnerung an die Katastrophe an den Super-GAU noch jung war
2016 – Protestival (Trailer) Nuclear, Democracy and Beyond
2016 – Protestival (Website): Performance, Film, Konzert, Veranstaltungen – Leipzig, Potsdam und Berlin
2015 – Was ist „Kansho-Odori“? So siehts aus: Kansho-Odori Kazaguruma demo version
2015 – Anti-Atom-Bewegung in Japan (Trailer) „Tell the Prime Minister“
Comic – Fukushima-3.11 – auf deutsch